Obwohl der Lehrerberuf felsenfest sicher ist, wollen immer mehr Lehrer raus aus der Schule. Also als Lehrer aussteigen.
Und das aus Gründen, die ich sehr gut nachvollziehen kann.
Aber wollen und wirklich tun, sind zwei Paar Schuhe.
Deshalb quälst Du Dich sicherlich schon seit Jahren mit der Frage: „Soll ich Lehrer bleiben oder nicht?“.
Da auch ich mich sehr lange mit dieser Frage befasst habe, verstehe ich Dich sehr gut.
Obwohl ich ganze Romane mit meinen Beweggründen für einen Ausstieg aus dem Lehrerberuf hätte füllen können, konnte ich nicht kündigen.
Weil ich meine Gründe für eine Kündigung aus dem Beamtenverhältnis für trivial hielt.
Denn ich war davon überzeugt, dass ich einen felsensicheren Job mit angeblich vielen Vorteilen nur dann aufgeben darf, wenn ich echte Gründe vorweisen kann.
Aber was sind „echte“ Gründe?
Zum Beispiel: Schwere Depression, Tinnitus, Nervenzusammenbrüche, Chronische Magenschleimhautentzündung, Bluthochdruck, Burnout, Herzinfarkt?
Allerdings habe ich keine schwere Krankheit gebraucht, um zu kündigen. Und darüber bin ich sehr glücklich.
Aber leider nehmen viele Lehrer ihr Unwohlsein nicht ernst. Nimmst Du Dein Unbehagen ernst?
Wobei das schon die erste von den sieben Phase auf dem Weg zur Kündigung ist.
Da wir als Lehrer bereits während des Referendariats lernen uns bis zum Erbrechen zu reflektieren, verlernen wir unser Wohlergehen ernst zu nehmen.
Immerhin verinnerlicht der Lehrer im Laufe seines Lehrerlebens, dass:
- Er sich viel gefallen lassen muss,
- Es zum Lehrerberuf gehört psychisch und physisch viel auszuhalten und zu leiden,
- Er für alles verantwortlich ist,
- Ein guter Lehrer alles allein machen kann,
- Er alles wissen muss.
Falls Du diese Vorstellungen verinnerlich hast, verlierst Du mit der Zeit Deine Kraft, Deine Selbstachtung und Würde.
Außerdem erfüllst Du damit die Erwartungen, die andere an Dich als Lehrer stellen.
Willst Du das wirklich?
Sobald Du als Lehrer aussteigen willst, weil Du keine Lust mehr hast, kommt stets die Sache mit der Sicherheit.
Und bei einigen sogar das Gefühl versagt zu haben.
Während Du als Lehrer erst darüber nachdenkst auszusteigen, wenn Du bereits viel erleidet hast, hätten Menschen anderer Berufsgruppen schon 1000mal gekündigt.
Damit Du nicht wartest bist Du völlig fertig bist, auf allen Vieren kriechst, um über eine Kündigung aus dem Beamtenverhältnis nachzudenken, reden wir heute miteinander.
Wenn Du jedoch nur wissen willst, wie Du als Lehrer kündigst, lies diesen Artikel: „Als Lehrer kündigen“.
Du willst als Lehrer aussteigen?
Wenn Du Dich als Lehrer beruflich neuorientieren willst und nach Alternativen suchst, versteht Dich keiner.
Zumindest haben sowohl ich als auch meine Kundinnen und Kunden diese Erfahrung gemacht.
Dazu fallen mir immer die Worte von Reinhold Messner aus seinem Buch „Über Leben“ ein.
Da spricht er bereits in der Vorbemerkung des Buches davon, dass wir Menschen an unsere Grenzen gehen wollen, aber bitte risikofrei und doppelt gesichert.
Denn alles andere wäre nicht vernünftig und damit unverantwortlich.
Aber er hat sich nie vernünftig verhalten und ist damit selbstbestimmt seinen eigenen Weg gegangen.
Und wenn Du als Lehrer aussteigen willst, willst Du tatsächlich ein risikofreies, doppelt gesichertes Leben verlassen.
Demnach verhältst Du Dich unvernünftig.
Deswegen solltest Du erst einmal Deinen Wunsch als Lehrer zu kündigen für Dich behalten.
Weshalb Du das tun solltest, erzähle ich Dir im Detail in diesem Artikel: „Ich will nicht mehr Lehrer sein“
Zwar ist es anmaßend die Leistungen von Reinhold Messner mit der Kündigung aus dem Beamtenverhältnis zu vergleichen, aber auf einer bestimmten Ebene gibt es gewisse Parallelen.
Obwohl jeder Reinhold Messner als Held ansieht und bewundert, versteht keiner warum er getan hat, was er getan hat.
Aber es war ihm egal, ob andere ihn verstehen oder nicht. Denn er hat gemacht, wozu er Lust hatte.
Mein Leben ist darauf ausgerichtet, nur zu tun, was ich gerne tue, Zitat Reinhold Messner.
Daher spielt es überhaupt keine Rolle, ob andere Menschen nachvollziehen können, warum Du als Lehrer aussteigen willst oder nicht.
Vielmehr musst Du verstehen und wissen, warum Du als Lehrer aussteigen willst.
Demzufolge ist es nicht notwendig zu warten bis Du physisch und psychisch am Ende bist, damit jeder einsieht, dass Du nicht mehr unterrichten darfst, wenn Du gesund bleiben willst.
Und dieser Punkt ist mir unbeschreiblich wichtig, weil ich inzwischen weiß, dass viele wundervolle Lehrerinnen und Lehrer ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.
Weil sie Angst davor haben, dass ihre Entscheidung als Lehrer auszusteigen, falsch sein könnte.
Deshalb machen sie sich mit der Frage:
„Ist es ein Fehler als Lehrer zu kündigen“
verrückt.
Während Du darauf hoffst, dass irgendjemand Deine Entscheidung als Lehrer aufzuhören versteht, arbeitest Du Dich krank.
Schließlich bettelst Du um Verständnis und Mitgefühl, indem Du Dich physisch und psychisch krank arbeitest.
Deshalb betone ich hier ausdrücklich, dass kein Mensch Deine Gründe für Deinen Ausstieg aus dem Lehrerberuf nachvollziehen muss.
Außer Du selbst!
Trainiere Dein Selbstvertrauen, Deine zuversichtliche Haltung und gehe los.
Damit Du das tust was Bob Marly sagt:
Lebe das Leben, das Du liebst und liebe das Leben, das Du lebst.
Dabei helfen Dir die Zitate von Reinhold Messner.
Merke: Wenn Du als Lehrer aussteigen willst, musst nur Du Deine Gründe dafür kennen und nachvollziehen.
Du willst kein Lehrer mehr sein!? Wieso? Weshalb? Warum?
Natürlich gibt es unzählige Gründe, weshalb eine Lehrerin oder ein Lehrer sich dazu entscheidet als Lehrer zu kündigen.
Denn jede Geschichte eines Menschen ist einzigartig. Dennoch sich wir uns alle viel ähnlicher als wir denken.
Deshalb wirst Du Dich gleich auch bei den Kündigungsgründen für den Lehrerberuf wiederfinden.
1. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Dir die Arbeit keine Freude macht
Aber das reicht doch nicht aus, um einen felsensicheren Job zu kündigen!?
Immerhin weiß doch jedes Kind, dass arbeiten keine Freude macht.
Und was ist mit Disziplin und Durchhaltevermögen?
Falls Dir „Keine Freude im Job“ als Grund für eine Kündigung nicht ausreicht, kannst Du bis ins Detail analysieren, was Dir an dem Lehrerjob keine Freude bereitet.
Aber bedenke „Keine Freude im Job“ bedeutet, dass Du unglücklich bist und dies führt früher oder später dazu, dass Dich Dein Job krank macht.
Dann landest Du als Beamter in die Krankheitsfalle.
Außerdem sind wir alle davon überzeugt, dass arbeiten keine Freude macht, weil unsere Eltern und die Gesellschaft uns nichts anderes vorgelebt haben bzw. vorlebt.
Somit ist der Satz „Arbeiten macht keine Freude“ nur eine Grundannahme, ein Glaubenssatz, den Du ändern kannst.
Zum Beispiel kannst Du Dir diesen Satz von Khalil Gibran zu eigen machen:
Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe.
Und Konfuzius sagte:
Wenn Du liebst was Du tust, wirst Du nie wieder in Deinem Leben arbeiten.
Damit habe ich Dir zwei andere Grundannahmen zum Thema „Arbeiten“ vorgestellt.
Obwohl sehr viele Menschen „aushalten“, „durchziehen“, „durchhalten“ ganz nach dem Motto „Augen zu und durch“ für charakterstark halten, halte ich sie falsch eingesetzt für albern.
Wenn es Dein Ziel, Dein Wunsch, Dein Traum ist Lehrer zu sein, solltest Du alles erdenkliche tun, um es zu werden und zu bleiben.
Aber wenn Du durchhältst, alles aushältst und erträgst, weil „man zu Ende bringt, was man angefangen hat“ oder weil Du diszipliniert bist, ist es Verschwendung von Potenzial, Lebenszeit und Energie.
Abgesehen davon hat das mit Disziplin nichts zu tun.
Denn bei genauer Betrachtung ist es die Angst zu scheitern und zu versagen, die Dich am Lehrerberuf kleben lässt.
Und die sorge, dass es keine Alternativen zum Lehrerberuf gibt.
Dabei kannst Du mit einer fabelhaften Strategie spielerisch herausfinden, was Du machen willst.
Denn Disziplin hast Du nur dann, wenn Du Dich für Deine eigenen Ziele, Wünsche und Träume einsetzt, wie Reinhold Messner.
Dabei hast Du nämlich Freude und wirst nicht unglücklich und krank.
Wohingegen Du beim passiven Leiden, Erleiden und Aushalten unglücklich, unzufrieden und krank wirst.
Merke: Wenn Dir der Lehrerjob keine Freude macht, ist es Zeit als Lehrer aufzuhören. Denn es ist nicht zwingend notwendig zu warten bist Du unglücklich und krank bist.
2. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du den Lärm nicht aushalten willst
Obwohl ich oft versucht habe zu erklären, zu beschreiben, zu zeigen, wie laut es in Klassenräumen, in den Fluren, in der gesamten Schule ist, hat es keiner meiner Freunde nachempfinden können.
Außerdem ist man als Lehrer der Boss, der Chef im Ring, der Manager und sagt „Ruhe“ und schon herrscht Totenstille.
Das ist doch so oder?
Wenn ich mit einigen Menschen spreche, weiß ich nie so genau in welchem Jahrhundert sie aktuell stecken. Aber eines ist sicher, nicht in unserem!
Denn das Sagen hat Deine Schulleitung, Dein Dienstherr, der Lehrplan und natürlich die Eltern.
Aber Du als Lehrer musst in einigen Schulen aufpassen, dass Du nicht wegen „Den Schüler falsch angekuckt“ eine Anzeige bekommst.
Auf jeden Fall ist die Sache mit dem Lärm eine große Belastung.
Demnach ein Stressfaktor der sich erheblich auf Deine Gesundheit auswirkt.
Dafür brachst Du noch nicht mal als Lehrer hochsensibel zu sein.
Auch wenn es viele Methoden gibt, die Lautstärke zu reduzieren, bleibt es an Schulen laut.
Immerhin kommen hier mehrere hundert Menschen zusammen. Und an großen Schulen sogar tausende.
Dabei ergeben Messungen in Klassenzimmern durchschnittlich einen Lärmpegel zwischen 60 und 80 dB.
Das heißt im Klassenraum ist es so laut, wie im Straßenverkehr oder wenn ein alter Staubsauger an ist.
Wenn Du merkst, dass diese enorme Lautstärke Dich nervt, wütend und krank macht, solltest Du als Lehrer über einen Berufswechsel nachdenken.
Solange ein Bäcker eine Mehlallergie hat, sollte er nicht als Bäcker arbeiten.
Und Lautstärke gehört zum Lehrerberuf, wie Mehl zum Bäcker.
Trotz Lautstärke reduzierender Unterrichtsmethoden, Verbesserung der Raumakustik usw. bleibt es laut, da an Schulen viele Menschen zusammenkommen.
Wenn Du für Dich feststellst, dass der Lärm nichts für Dich ist, solltest Du Dich nicht im Lehrerberuf quälen.
Und es ist nicht schwach oder Du hast nicht versagt, wenn Du als Lehrer aussteigen willst, weil es Dir in der Schule zu laut ist.
Auf gar keinen Fall musst Du mit Deiner Kündigung warten bist Du Tinnitus hast oder gar schwerhörig wirst.
Deshalb mache es so, wie es Andrew Jackson sagt:
Nimm Dir die Zeit zum Nachdenken, aber wenn die Zeit zum Handeln kommt, höre auf mit dem Denken und gehe los.
Merke: Sobald Du feststellst, dass der Lärm an der Schule Dich langfristig krank macht, denke ernsthaft über einen Ausstieg aus dem Lehrerjob nach.
3. Du willst als Lehrer kündigen, weil Du in Deinem Tun keinen Sinn siehst
„Sie arbeiten als Lehrerin und sehen in Ihrem Beruf keinen Sinn? Also das müssen Sie mir jetzt erklären!“
Nachdem mir mein damaliger Coach diese Frage gestellt hatte, dachte ich intensiv über „Jobs mit Sinn“, „sinnstiften“, „sinnvoll“ und „Sinn in der Arbeit finden“ nach.
Da fiel mir ein Satz von Reinhold Messner ein „Sinn ist immer subjektiv. Deshalb müssen Außenstehende in meinem Tun keinen Sinn erkennen“.
Demnach kannst nur Du in Deinem Tun Sinn sehen und legen. Damit bist Du ein Sinnstifter und kein anderer.
Wenn Du im Unterrichten keinen Sinn siehst, weil die Schüler keine Lust haben, nichts lernen und kaum zur Schule kommen, ist der Lehrberuf für Dich sinnlos.
Zwar ist der Lehrerjob für die Gesellschaft nützlich, aber für Dich sinnlos.
Schließlich muss nicht etwas sinnvoll sein nur weil es nützlich ist.
Genauso wie Reinhold Messner Sinn in seinem Tun sah, obwohl es für die Allgemeinheit nutzlos war, kann es bei Dir genau andersherum sein.
Da Du in einem Beruf, der für die Gesellschaft nützlich ist, keinen Sinn erkennst.
Immerhin ist Sinnhaftigkeit subjektiv. Da es hier um die Frage nach dem „Warum“ geht.
Weshalb hat Felix Baumgartner aus der Stratosphäre einen Fallschirmsprung gemacht?
Im Grunde genommen kann diese Frage nur Felix Baumgartner beantworten. Und seine Antwort muss nur für ihn einen Sinn ergeben.
- Daher frage Dich jetzt „Warum bin ich Lehrer?“
- Und siehst Du in Deinem Tun einen Sinn?
Falls Du in dem Lehrerberuf keinen Sinn siehst, suche Dir etwas, was für Dich einen Sinn ergibt.
Wenn Du willst, finden wir zusammen heraus in welche Aufgabe Du Sinn hineinlegen kannst.
Merke: Solange Du in den Tätigkeiten des Lehrerberufs keinen Sinn legen kannst, ist der Beruf für Dich sinnlos. Auch wenn er für die Gesellschaft nützlich ist.
4. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du das Schulsystem furchtbar findest
Wenn Du in der Klasse vor den Schülern stehst und Dein Herz Dir sagt „Sie brauchen Therapeuten und nicht Dich mit Deinen Noten“, gehst Du stets traurig aus der Klasse.
Dabei spielt es keine Rolle wie gut, einfühlsam und kreativ Du als Lehrer bist.
Denn am Ende verlangt das Schulsystem von Dir die Leistung Deiner Schüler zu benoten.
Obwohl wir Menschen viele unterschiedliche Stärken haben, sind nur einige wenige schulisch betrachtet relevant.
Solange der Schüler diese nicht hat, wird er mit schlechten Noten „bestraft“ und denkt er kann nichts.
Obwohl er viel kann.
Aber seine Fähigkeiten sind für die Schule irrelevant, da sie nicht unterrichtet werden oder nicht so wichtig sind wie andere.
Zum Beispiel ist jemand der in Mathe gut ist schulisch betrachtet besser dran als jemand der sportlich ist.
Weil die Mathenote wichtiger ist als die Sportnote.
Schließlich hast Du als Lehrer an einer staatlichen Schule kaum die Möglichkeit die Kreativität, Intuition, die Fähigkeit zu visionieren und selbstbestimmt zu leben zu fördern.
Weil das Bildungssystem diese Begabungen nicht fördert.
Und Du als Lehrer weißt das.
Dafür brauchen wir nicht Bücher, wie die von Richard David Precht „Anna, die Schule und der liebe Gott“ zu lesen.
Auch wenn das Buch lesenswert ist.
Wenn es Dir schwer fällt ein System zu vertreten, zu repräsentieren und hinter ihm zu stehen, solltest Du als Lehrer aussteigen.
Sobald Du „Ja“ zum System sagst, sagst Du nämlich „Nein“ zu Dir selbst.
Da stellst sich dann auch die Frage: „Ist Dein Geld nicht zu teuer verdient?“.
Immerhin geht es hier um Themen, wie Selbstachtung, Integrität und Arbeiten nach den eigenen Werten.
Wie wichtig ist Dir die Sicherheit des Beamtensystems und Dein Gehalt wirklich?
Und wie viel bist Du bereit für sie zu bezahlen?
Auch wenn Beamter sein für andere ein Traum ist, darf es für Dich ein Alptraum sein.
Merke: Wenn Du nicht hinter dem Schulsystem stehst, solltest Du auf jeden Fall darüber nachdenken als Lehrer auszusteigen.
5. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du keine Lust hast immer auf der Bühne zu stehen
Während Thomas Gottschalk und Dieter Nuhr vor einem begeisterten Publikum stehen und Applaus bekommen, stehst Du jeden Tag 6 bis 8 Stunden vor einem unmotivierten Publikum.
Da stehst Du um 8 Uhr morgens selbst noch müde vor Schlafenden, die von Dir unterhalten werden wollen.
Wenn sie ihre Augen aufschlagen, sind 20-30 Augenpaare auf Dich gerichtet.
Und so bist Du immer im Rampenlicht, unter Beobachtung und sollst geduldig, fröhlich und gutgelaunt zum Billionsten mal erklären was „Empfänger“ und was „Absender“ ist.
Auch wenn Du schon während Deines Lehramtsstudiums wusstest, dass Du als Lehrer im Rampenlicht stehen wirst, hast Du jederzeit das Recht dazu es nicht mehr zu wollen.
Denn nur weil Dir etwas mit Ende 20 gefällt, muss es Dir nicht auch noch mit 40 gefallen.
Du hast mit die Möglichkeit neue Entscheidungen zu treffen.
Dazu sagt John Strelecky:
Das Leben geschieht nicht zufällig.
Es geschieht auf Grund von Entscheidungen.
Merke: Wenn Du nicht mehrere Stunden am Tag im Rampenlicht stehen willst, solltest Du als Lehrer aussteigen.
6. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du endlich mal Deinen Urlaub selbst festlegen willst
Während die großartigen Bergtouren außerhalb der Schulferien stattfinden, Deine Freunde nicht in der Hochsaison wegfahren wollen, bleibt Dir nichts anderes übrig als die von Deinem Bundesland vorgegeben Ferien anzunehmen.
Genauso wie Punkt 5 wusstest Du natürlich bevor Du an die Schule gegangen bist, dass es so ist.
Aber deshalb musst Du es nicht aushalten bis Du pensioniert wirst bzw. in Rente gehst.
Abgesehen davon sind Theorie und Praxis zwei Paar Schuhe.
Zum Beispiel hatte ich während ich in NRW an einer Schule arbeitete einen Freund in Niedersachsen.
Da wir beide an die jeweiligen Ferien unserer Bundesländer gebunden waren, sahen wir uns immer nur wenige Tage. Da die Ferien zu unterschiedlichen Zeiten anfingen und aufhörten.
Außerdem kannst Du Dir auch nicht frei nehmen, wenn Du Dich mal erholen willst. Da geht nur AU oder warten bis endlich die nächsten Ferien sind.
Demnach musst Du Deine Energie so einteilen, wie es Dein Bundesland von Dir abverlangt.
Denn wenn Du vor den festgelegten Ferien Erholung brauchst, musst Du Dich zur Arbeit schleppen oder Dich krankmelden.
Merke: Wenn Du davon träumst Deine Urlaubszeit selbstbestimmt zu planen, solltest Du als Lehrer aufhören und nach Alternativen suchen.
7. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Dich der Arbeitsalltag nervt
Abgesehen von dem ständig vorne stehen, unterhalten und alles in Griff haben, nervt es Dich, dass Du:
- nicht auf die Toilette gehen kannst, wenn Du es willst,
- noch nicht mal 5 Minuten in Ruhe mit einem Kollegen reden kannst,
- überhaupt keine Pause hast,
- nicht gemütlich zu Mittag essen kannst,
- Dich nicht für wenige Minuten hinsetzen kannst,
- nach der Arbeit wieder weiter arbeiten musst,
Während meiner Zeit in der freien Wirtschaft arbeitete ich in einigen Großraumbüros und:
- Da war es still,
- ich hatte eine Stunde Mittagspause,
- ich konnte jederzeit auf die Toilette gehen,
- beim Kaffeetrinken redete ich in Ruhe mit Kollegen usw.
Verstehe mich bitte nicht falsch.
Denn mir geht es nicht darum zu sagen, wie furchtbar der Lehrerberuf ist und wie fantastisch ein Bürojob ist.
Immerhin habe ich aus dem Bürojob in den Lehrerberuf gewechselt.
Vielmehr geht es mir darum Dir aufzuzeigen, dass der Alltag Deines Jobs Dir gefallen sollte.
Da Du sonst immer ausgelaugt von der Schule nach Hause kommst. Dazu mehr in diesem Video:
Obendrein sollte er zu Dir als Mensch passen, da Dich sonst Dein Beruf frustriert und Du ständig erschöpft bist.
Und der Berufsalltag ist in allen Berufen und Unternehmen bzw. Schulen anders.
Deshalb solltest Du herausfinden, wie Deine Wunschvorstellung von einem Berufsalltag ist.
Merke: Wenn Dir der Berufsalltag eines Lehrers auf den Magen schlägt, solltest Du als Lehrer aussteigen.
8. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Dich die verfluchte Pausenglocke in den Wahnsinn treibt
Auch wenn die Pausenglocke Dich von anstrengenden Stunden in die Freiheit entlässt, ist sie so unglaublich nervig.
Wenn Du Dich gerade hinsetzen willst, um Wasser zu trinken und eine Mandarine zu essen, läutet die Glocke.
Und wie fremdgesteuerte Roboter stehen alle Lehrer traurig auf, holen die Klassenbücher und schlendern mit gesenktem Kopf aus dem Lehrerzimmer.
Wenn einer den Wecker verflucht und als Feind ansieht, kennt er die Pausenglocke noch nicht.
Auf jeden Fall ist ein Leben ohne Wecker und Pausenglocke traumhaft.
Obwohl ich auch an Schulen gearbeitet habe, an denen es keine Pausenglocken gab, gab es sie dennoch.
Denn auch ohne Pausenglocke entscheidest nicht Du wann Du ausreichend erholt bist, um wieder arbeiten zu können, sondern Dein Stundenplan.
Auch ohne Pausenglocke gibt es eine imaginäre Pausenglocke, die alle fremdgesteuert zum Arbeiten steuert.
Wenn ich an die Pausenglocke denke, weiß ich weshalb es schwierig ist als Lehrer Burnout zu vermeiden.
Merke: Falls Dich die Pausenglocke ständig nervt, solltest Du als Lehrer über einen Berufswechsel nachdenken.
9. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du nicht mehr mit Kindern/Jugendlichen arbeiten willst
Im Grunde genommen sind Deine Kollegen Deine Schüler.
Denn Du arbeitest fast ausschließlich mit ihnen.
Du hattest sicherlich auch Schultage, an denen Du noch nicht mal 5 Minuten mit Deinen Lehrerkollegen gesprochen hast, oder?
Dafür aber 8 Stunden mit den Schülern.
Falls Du Dir wünschst mit gleichaltrigen auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten, ist der Lehrerberuf nicht der richtige Job für Dich.
Zwar sitzen Lehrer während der Konferenzen, pädagogischen Planungstage und Teamsitzung zusammen, aber das macht nur einen kleinen Teil des Lehrerberufs aus.
Merke: Wenn Du lieber mit gleichaltrigen auf Augenhöhe arbeiten willst, anstatt mit jungen Menschen in einem Machtgefälle, solltest Du aus dem Lehrerberuf aussteigen.
10. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du Karriere machen willst
Wenn Du nicht hinter dem Bildungssystem stehst und integer bist, kannst Du als Lehrer keine Karriere machen.
Dabei bedeutet Karriere machen Dein Potenzial entfalten. Dazu liest Du am besten diesen Artikel: „Karriere machen bedeutet Selbstentfaltung“.
Da wir alle gerne unsere Ideen verwirklichen, unser Potenzial voll entfalten und Herausforderungen meistern wollen, ist es schade stehen zu bleiben.
Und auf der Stelle zu treten. Weil Dich weder etwas herausfordert noch intrinsisch motiviert weiterzumachen.
Und findest Du es nicht schade Deine Fähigkeiten, Deine Ideen und Deine Lebenszeit in einen Beruf zu stecken, in dem Du Dich nicht entfalten kannst?
Denke an die Worte von John Augustus Shedd:
Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.
Merke: Wenn Dich der Lehrerberuf nicht wirklich begeisternd herausfordert, solltest Du als Lehrer aussteigen. Außer Du bist Dir sicher ein zweites Leben geschenkt zu bekommen.
11. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Dein Arbeitsplatz nicht zu Dir passt
Wenn ich an einigen Schulen vorbei gehe, denke ich auf den ersten Blick es seien Gefängnisse.
Und im Gebäude selbst, sieht es nicht unbedingt besser aus.
Mit Liebe sind die meisten Schulen weder von ihnen noch von außen gebaut worden.
Abgesehen von dem äußerlichen Makel, ist auch noch die materielle Ausstattung miserabel.
Wenn ich im Klassenraum stand, dachte ich oft an Selbstliebe und Selbstwertgefühl.
Kannst Du Dich selbst lieben und ein hohes Selbstwertgefühl haben, wenn Du an einem Ort arbeitest, an dem die Tapete zerrissen ist? Und vieles mehr.
Merke: Wenn Du Dich an Deinem Arbeitsort nicht wohlfühlst, solltest Du darüber nachdenken als Lehrer auszusteigen.
12. Du willst als Lehrer aussteigen, weil Du gerne als Lehrer arbeiten willst
Damit Du verstehst was ich meine, überlege mal wie viel Zeit Deiner Arbeit Du tatsächlich fachlich lehrst?
Und wie viel Zeit Deiner Arbeit bist Du eher Seelsorger, Mutter, Vater, Psychologe, Sozialpädagoge, Erzieher, Streetworker, Verwaltungsangestellter usw.
Auch wenn sich weder das Bildungssystem noch die Lehramtsausbildung in den letzten Jahren wirklich verändert haben, haben sich die Schüler und Schülerinnen verändert.
Damit auch die Gesellschaft.
Und wenn Du in erster Linie fachlich arbeiten willst, weil Du nun mal Lehrer bist und lehren willst, solltest Du Dir eine Schule suchen, an der noch der Lehrer lehrt.
Auch wenn lehren immer erziehen beinhaltet, hat dies nichts damit zu tun, dass Du als Lehrer 8 Jobs auf einmal machst nur nicht Deinen.
Aber am Ende sollst Du die Schüler benoten und Zeugnisse erstellen.
Dabei hast Du eine immense Summe an Unterrichtszeit investieren müssen, um eine Lernatmosphäre herzustellen.
Mit anderen Worten Du als Lehrer übst viele Berufe aus und am Rande auch Deinen eigenen.
Und wenn Du dazu keine Lust hast, denke über Alternativen nach.
Merke: Wenn Du als Lehrer lehren willst und nicht Seelsorger, Streetworker usw. sein willst, finde eine Schule, an der Du lehren kannst. Falls Du keine findest, solltest Du als Lehrer aussteigen.
Schließlich bist Du es sowieso nur auf dem Papier.
Auch wenn ich Dir noch viele andere Gründe präsentieren könnte, höre ich jetzt auf.
Denn mein Ziel ist es:
Dir deutlich zu machen, dass Du nicht auf ein grauenhaftes Ereignis warten musst, bist Du Dir erlaubst als Lehrer auszusteigen.
Weil Du jederzeit als Lehrer aussteigen darfst, wenn Du es willst. Und es Dir erlaubst!
Stehe Dir selbst nicht im Weg.
Und lass Dir nicht ständig von anderen erzählen, es sei ein Fehler als Lehrer zu kündigen.
Sondern fange an Deine Kündigung vorzubereiten. Damit Du erfolgreich kündigst.
Falls Dir der Weg raus aus dem Lehrerberuf zu steinig erscheint und Dir Angst einjagt, lass uns ihn gemeinsam gehen.
Wenn Du magst, schau Dir dieses Video mit den 4 Fragen an.
Und nicht vergessen: Mache Dein Leben zu einer atemberaubenden Reise
Victoria
Ein Hoch auf die Freiheit

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Liebe Viktoria,
ich bin dir so unendlich dankbar für deine vielen Artikel!
Ich arbeite sein 9Jahren als Gymnasiallehrerin in Bayern- im golden Käfig oder auch lebenslänglich – wie ich es nenne. Zum Glück ist mir seit Kurzem klar geworden – das hört sich jetzt dumm an -, dass ich diesen Beruf, der überhaupt nichts für mich, noch nie etwas für mich war – nicht bis zum einem Lebensende ausführen muss. Wenn ich nicht möchte, steige ich einfach aus. Wie geil ist das denn?
Das Umfeld, die Familie reagiert genau wie du es beschreibst. Ich mache das jetzt ganz still und heimlich für mich.
Vielen vielen Dank für deine Gründe und deinen Zuspruch. Es gibt ja wirklich nicht so viele Beiträge über dieses Thema.
Du bist mir eine Riesenhilfe!
Liebe Grüße
Susanne
Hallo liebe Susanne,
es freut mich riesig, dass meine Erfahrungen und Gedanken Dir weiterhelfen! Du darfst Deinen Lehrerberuf so lange machen, wie Du es willst. Und als Beamtin darfst Du jederzeit gehen. Plane still und heimlich Dein Leben außerhalb des goldenen Käfigs. Und freue Dich auf die Freiheit! Ich wünsche Dir dabei viel Freude!
Liebe Viktoria,
auch ich habe mich dieses Jahr entschieden aus dem Lehrberuf auszusteigen. Ich habe lange gezweifelt, ob es die richtige Entscheidung war, vor allem, weil ich so lange dachte es wäre mein Traumberuf. Aber ich musste mir eingestehen, dass mir dieser Beruf keine Freude mehr macht und mich auf Dauer krank machen wird. Der Beruf raubt mir so viel Energie. Ich wollte dir sagen, dass ich deine Seite großartig finde! Du sprichst mir aus der Seele und es tut gut, diese Meinung auch von jemand anderem zu hören. Ich habe nun ein gutes Gefühl und kein bisschen Wehmut dabei, derzeit meine letzten Unterrichtsstunden zu halten und danach in ein neues Leben zu starten!
Liebe Grüße
Sonja
Hallo liebe Sonja, es macht mich super glücklich zu lesen, dass Dir meine Erfahrungen geholfen haben bezüglich Deiner Kündigung ein gutes Gefühl zu haben. Auch für mich waren meine letzten Tage und Stunden an der Schule besonders intensiv. Freue Dich auf Dein neues Leben! Selbstbestimmt und frei zu leben, ist fantastisch :). Viel Freude beim Gestalten Deines Lebens. Liebe Grüße, Victoria
Hallo Victoria,
sehr schön geschrieben! Ich bin seit 6 Jahren aus dem Lehrerberuf ausgestiegen und mache beruflich etwas, dass mich nach Meinungen Anderer völlig unterfordert. Und weißt du was? Seitdem genieße ich mein Leben mehr als je zuvor. Ich habe keine Sekunde bereut. Das Leben ist viel zu kurz um einen Job auszuüben, der einem die Lebensfreude raubt.
Hallo Jule, vielen Dank für Deinen Kommentar! Großartig, dass Du auch gekündigt hast. Das Leben ist sehr kurz, wie recht Du hast. Dass Du Dein Leben – ohne Schule, Lärm, Stundenplan und Co – genießt, kann ich super gut nachvollziehen :). Liebe Grüße, Victoria
Alle aufgeführten Gründe für den Ausstieg kann ich vorbehaltlos unterschreiben! Ich kann und ich will nicht mehr! Plan B läuft und ich werde es durchziehen.
Wenn Du diese Gründe bejahst, solltest Du auf jeden Fall aussteigen! Danach wird es Dir super gut geht. Viel Erfolg und Freude! Liebe Grüße, Victoria
Naja, es ist nicht so einfach aufzuhören. Auch der neue Job wird erstmal wohl weniger Geld bringen und kann stressig werden. Mnachmal ist es im Leben wichtig sich selbst zu verändern, um mit der Situation klarzukommen, als einfach nur wegzulaufen. Also nicht gleich hinschmeißen (sonst wär ich auch schon längst weg, aber es gibt auch schöne Momente im Unterricht)
Hallo Nana, von weglaufen, hinschmeißen und die Flucht ergreifen, spreche ich nicht. Ich stehe für eine erfolgreiche Kündigung und halte von Fluchtreaktionen wenig. Klar, ist es wesentlich an sich selbst zu arbeiten, aber das sollte seine Grenzen haben. Sich selbst optimieren zu wollen, heißt nicht bereit zu sein alles zu tun nur um in einem sicheren System bleiben zu können. Das ist sich selbst verbiegen und hat mit Würde und Haltung wenig zu tun. Der Gedanke „wo anders ist es auch nicht besser, deshalb bleibe ich hier“, führt zur Stagnation, was langfristig unglücklich ggf. krank macht. Die Kunst liegt darin für sich selbst zu entscheiden, wo man an sich selbst zu arbeiten hat und wann der Zeitpunkt gekommen ist zu gehen. Wenn bei Dir die schönen Momente überwiegen und Du hinter dem System stehst, ist es ok, wenn Du bleibst. Liebe Grüße, Victoria
Hey Victoria,
ich bin aktuell im Referendariat fürs Lehramt Mittelschule. Alle sagen einem, dass das Ref die Hölle ist durch die man durch muss. Da du dich auskennst mit dem Ausstieg und ein durchaus beachtlicher Teil deiner Gründe mir jetzt schon total klar sind, ist es besser, dass Referendariat zu beenden, wenn man noch keine genauen Ausstiegspläne hat?
Hallo Pia, ja, das Referendariat ist die Hölle. Aber nur weil ein System das Leiden als normal ansieht, musst Du das Spiel nicht mitspielen. Leider spielen jedoch viele mit. „Wenn alle Leiden ist das Leiden wohl normal“, denkt man sich. So habe ich leider auch gedacht 😊 Wenn Du meine Gründe für die Kündigung bereits jetzt schon nachvollziehen kannst, wird Dir höchstwahrscheinlich der Lehrerberuf nicht gefallen bzw. Dich nicht glücklich machen. Es ist Deine Lebenszeit, Deine Energie und Deine Gesundheit, die Du derzeit in eine Ausbildung steckst, die Dich am Ende nicht zu einem Beruf führt, der Dich langfristig glücklich macht. Die Entscheidung mit dem Referendariat aufzuhören oder nicht, würde ich davon abhängig machen, wie stark Du derzeit leidest und wie lange Dein Referendariat noch dauert. Das Leben ist zu kurz, um zu leiden. Außerdem kannst Du die Energie, die Du im Ref steckt in eine andere Ausbildung stecken, die Dich am Ende zu einem Beruf führt, der besser zu Dir passt. Ich hoffe meine Gedanken helfen Dir weiter. Sonst schreibe mir eine E-Mail. Ich freue mich! Liebe Grüße, Victoria
Liebe Viktoria,
ich studiere derzeit Lehramt Mathe und Geschichte und es macht mich irgendwie nicht mehr so glücklich. Manche Studentinnen sind bei uns wirklich sehr zickig und unangenehm, meine Freunde habe ich eher in anderen Studiengängen, ich weiß nicht weiter und habe Angst, dass ich später im Lehrerberuf ebenfalls auf zickige Kolleginnen stoßen könnte. Und mich im Kollegiat nicht so wohlfühlen würde. Vielleicht passe ich einfach nicht zu dieser „Lehrermentalität“. Ich bin immer sehr ehrgeizig und will viel erreichen. In meinem Praktikum gab es beide Male leider auch so richtige Zicken. Mit Kindern kann ich eigentlich ganz gut, wobei ich Pubertierende schon sehr anstrengend manchmal finde 🙂 Aber zu ihnen finde ich einen Draht, wenn mir das auch sehr sehr viel Kraft raubt! Keine Ahnung, es ist so eine Sorge die ich schon lange mit mir rumtrage, dass ich später ein doofes und zickiges Kollegiat abbekomme wo ich mich nicht wohlfühlen werde. Haben Sie vielleicht einen Ratschlag? Ich würde mich sehr freuen und wäre sehr dankbar 🙂 Liebe Grüße!
Hallo liebe Janina, vielen lieben Dank für Deine Nachricht. Menschen, die man nicht sympathisch finden, die zickig sind und/oder anstrengend sind können überall Deine Kollegen werden. Wenn Du den Lehrerberuf magst, wäre es doch schade, wenn Du diesen nicht weiterverfolgst, weil Du ein „zickiges Kollegiat“ befürchtest. Damit Du für Dich Klarheit gewinnst, solltest Du Dich fragen, was Dich konkret an diese Menschen, die Du als zickig bezeichnest, stört. Daraus kannst Du für Dich ableiten, was genau Dein Thema ist. Zudem ist es wichtig zu wissen, was Du unter „Lehrermentalität“ verstehst. Es könnte sein, dass Du als ehrgeiziger Mensch Dich im Lehrerberuf nicht wohlfühlst, weil Du andere Schwerpunkt und Wünsche hast als vielleicht andere Lehrkräfte. Schaue auf Dich und finde heraus, worum es Dir genau geht. Wenn Du feststellst, dass Du die „Lehrermentalität“ nicht mitbringst und Dich im Lehrerberuf nicht wohlfühlst, ist es empfehlenswert frühzeitig etwas anderes zu machen. Erst einmal empfehle ich Dir jedoch, die obigen Fragen zu beantworten und für mehr Klarheit zu sorgen. Liebe Grüße, Victoria
Hallo Jule,
darf ich fragen, was du jetzt arbeitest?
Viele Grüße anna
Hallo Anna, in der 11. Podcast-Folge (https://www.victoriaghorbani.de/blog/nach-der-kuendigung-als-lehrer/) beantworte ich Deine Frage im Detail. Höre Dir auf jeden Fall die Folge an. Ich will sie Dir auch auf diesem Wege beantworten: Ich unterstütze Lehrer und Beamte dabei aus dem System auszusteigen und sich außerhalb der Schule und des Beamtensystems ein neues glückliches und zufriedenes Leben aufzubauen. Liebe Grüße, Victoria
Hi Victoria,
Ich studiere momentan Grundschullehramt, überlege aber, nach dem Bachelor aufzuhören und etwas neues anzufangen, da ich immer mehr das Gefühl habe, dass der Job doch nichts für mich ist und stressiger ist als man denkt… Ich habe nicht wirklich das Gefühl dass es mein Traumjob ist, wie ich früher gedacht habe und habe auch jetzt schon richtig Angst vor dem Ref und dem Berufseinstieg. Das Studium an sich gefällt mir gut, aber das hat ja wenig mit der Berufspraxis zu tun. Denkst du ich sollte aufhören? Ich habe noch keinen Plan B, aber ich will nicht jahrelang studieren, nur um zu merken, dass ich wirklich keine Lehrerin werden will… Ich finde, es ist wichtig, dass die Arbeit einem (zumindest meistens) Spaß macht! 🙂
Hallo liebe Vanessa, vielen lieben Dank für Deine Nachricht. Wenn Du Dir sicher bist, dass Du im Lehrerberuf nicht glücklich wirst – was ich sehr gut nachvollziehen kann 😊 – solltest Du etwas anderes studieren. Wie Du selbst exzellent analysiert hast, bringt Dir Dein Lehramtsstudium nicht viel, wenn Du später nicht als Lehrerin arbeitest. Schreibe Dir auf, was Dir an Deinem Studium gefällt. Im nächsten Schritt schaust Du in welchem Beruf Du diese Aspekte hast. Dann arbeitest Du daran in dem Beruf zu arbeiten. Ein entscheidender Faktor für Dein Wohlbefinden, Deine Gesundheit, Deine Lebensqualität, Deine Lebensfreude und Dein Lebensglück ist Deine Liebe zu Deinem Beruf. Wir verbringen einen erheblichen Teil unseres Lebens mit der Arbeit und bei der Arbeit. Deshalb solltest Du darauf achten, dass Du Freude an Deinem Beruf hast. Wenn Du das im Lehrerberuf nicht hast, solltest Du etwas anderes studieren. Alles andere ist Verschwendung Deiner kostbaren Lebenszeit. Dafür ist das Leben zu kurz! Liebe Grüße, Victoria
Hi Victoria,
ich habe gerade deinen Artikel gelesen. Ich bin seit Februar im Referendariat.
Bereits in der ersten Woche bin ich in Tränen ausgebrochen, weil ich meinen Grundsatz „ich möchte auf keinen Fall in das System Schule zurück“ einfach übergangen bin.
Ich dachte ich gebe mir und der Lehrertätigkeit nochmals eine letzte Chance.
Jetzt ist September.
Und ich merke, dass ich null Motivation habe. Mein Körper sich widersetzt. Das größte Problem habe ich mit den langen Arbeitszeiten aufgrund der Vorbereitungen und das ich einfach nicht abschalten kann, da ich ständig unterbewusst den nächsten UB oder die nächsten Stunden plane.
Ich mach zwar den Unterricht gut und bekomme von vielen Seiten positives Feedback, aber fühle, dass ich einfach nicht in dieses verrückte System passe. Mein größter Fehler war es auch, dass ich aus meiner puren Verzweiflung heraus mit viel zu vielen Menschen gesprochen habe. Die meisten raten mir natürlich von einem Abbruch ab.
Ich habe jetzt den Mut gefasst und mich 6 Wochen krank schreiben lassen und schaue bereits nach Alternativen.
Hallo liebe Eva, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du keine Motivation hast. Das Referendariat ist grauenhaft!! Wenn Du schon vor dem Ref diesen Grundsatz „ich möchte auf keinen Fall in das System Schule zurück“ hattest, wirst Du nach dem Ref an der Schule nicht glücklich werden. Deshalb ist es gut, dass Du nach Alternativen schaust. Dabei hilft Dir der „Routenplan zu Deiner lukrativen Alternative“. Du kannst ihn Dir kostenfrei auf meiner Seite herunterladen. Hier ist der Link: https://www.victoriaghorbani.de/newsletter-anmeldung/
Gute Besserung. Liebe Grüße,
Liebe Victoria,
auch mir spricht das, was du geschrieben hast, aus dem Herzen. Ich bin seit 14 Jahren Lehrerin, und nach einem quälenden Ref, das eine der furchtbarsten Phasen und ein absoluter Tiefpunkt in meinem Leben war, habe ich Techniken entwickelt, in meinem Berufsalltag zurechtzukommen. Mittlerweile bin ich sogar ziemlich erfolgreich, wenn man das so sagen kann, und bei Kollegen und Schülern beliebt. Aber dennoch macht mich der Beruf nicht glücklich, nach wie vor nicht. Das hat sich in all den Jahren nicht geändert. Es gibt gute Momente, aber im Großen und Ganzen bleibt es eine Liste an Pflichten, die ich täglich abarbeiten. Ich fühle mich eingezwängt in ein enges zeitliches und systemisches Korsett. Ich habe nur Vorgaben zu erfüllen, die gefühlt mit jedem Jahr mehr werden. Jetzt in der Corona-Zeit ist es ganz schlimm. Es gibt keinen Raum dafür, meine eigentlichen Fähigkeiten und Begabungen sinnvoll einzusetzen. Oft denke ich, dass man mich genauso durch eine gut programmierte virtuelle KI ersetzen könnte: die wäre dann auch rund um die Uhr für jeden jederzeit ansprechbar, würde Klausuren effizienter und schneller durchkorrigieren, Noten objektiver vergeben, alle Vorgaben optimal und fehlerfrei erfüllen und am Ende keine Erschöpfung oder Krankheit zeigen.
Mich bräuchte das System dann nicht mehr.
Der einzige Grund, warum ich noch nicht gegangen bin, ist tatsächlich der finanzielle Aspekt. Ich habe ein Haus und eine Familie und bin Alleinverdienerin. Ich kann es mir schlicht nicht leisten, eine geringer bezahlte Arbeit anzunehmen oder gar einen Verdienstausfall zu haben. Wenn jemand dazu einen Tipp hat, wie man aus diesem Dilemma herauskommt, wäre ich sehr dankbar!
Viele Grüße, Lila
Hallo Lila,
vielen herzlichen Dank für Deine lieben Worte. Das Referendariat ist tatsächlich eine grauenhafte Zeit gewesen. Deinen Gedanken mit der KI finde ich sehr passend, jedoch auch traurig. Denn Du hättest mehr Freude an diesem Beruf wenn Du Mensch sein dürftest und die Schüler sowieso. Wie wäre es, wenn Du Dir nebenher ein zweites Standbein aufbauen würdest? So hast Du keinen Verdienstausfall und ermöglichst Dir dennoch vielleicht später aussteigen zu können. Nimm den Gedanken schon einmal mit und überlege Dir, ob Du diesen nicht zeitnah umsetzen möchtest.
Liebe Grüße
Victoria
Hallo Victoria,
Ich muss die Reisleine ziehen!
Der Job ist wenig wertschätzend und es nervt mich einfach jeden Tag aufs neue mit so viel unfreundlichkeit und intransparenten Regeln arbeiten zu müssen.
Vielen Dank für deine Seite und die vielen Punkte die du benannt hast, die für die Selbstständigkeit sprechen. Ich habe meinen Entschluss gefasst!
Es wird ein wenig Vorbereitung benötigen, aber das Ziel motiviert.
Hast du ein paar Tips an wen man sich wenden kann um sich für die ersten Schritte beraten zu lassen?
Eine konkrete Idee habe ich bereits, ich würde mich gerne beraten lassen welche Internetplatform ich verwende und noch so ein paar Punkte mehr…
Vielleicht hast du ja einen Tipp.
Vielen Dank, auch für den Mut!
Sehr sehr stark!
Hallo liebe Katharina, ich gratuliere Dir zu Deinem Entschluss. Sehr stark. Gratulation. Schreibe mir gerne eine E-Mail mit Deinen Fragen bzgl. der ersten Schritte dann kann ich Dich besser unterstützen bzw. Dir weitere Empfehlungen geben. Ich freu mich auf Deine E-Mail. Meine E-Mail-Adresse lautet: vg@victoriaghorbani.de Feiere Deinen Entschluss 🙂 Liebe Grüße, Victoria
Liebe Viktoria,
danke für deine wunderbare Arbeit und die Zeit und Hingabe, die du in diese investierst!
Ich befinde mich in einem Dilemma und hoffe sehr, dass du mir helfen kannst!
2019 habe ich mein Referendariat abgebrochen, weil ich mich einfach nicht im Schulsystem gesehen habe. Dazu muss man sagen, dass ich gutes Feedback hatte, eine gute Schule und nette Fachseminarleiter. Doch gerade diese eher guten Bedingungen haben mich in meiner Entscheidung bestärkt. Wäre es nicht so gewesen, hätte ich das Ref vermutlich durchgezogen und mir immer wieder gesagt, dass es danach an einer anderen Schule, mit anderen Kollegen usw. besser wird.
Nun bin ich seitdem beruflich nicht wirklich voran gekommen und habe meinen Weg noch nicht gefunden, was mich aus lauter Verzweiflung dazu bewogen hat mich erneut auf das Ref in einem anderen Bundesland zu bewerben. Vor ein paar Tagen kam nun der Bescheid mit dem mir zugewiesenen Seminarort und ich bin seit dem komplett am verzweifeln. Ich habe nur noch ein paar Tage, um den Platz anzunehmen oder abzulehnen und bin am durchdrehen. Im Grunde weiß ich, dass ich nicht als Lehrerin arbeiten will. Gleichzeitig glaube ich auch, dass ich durchaus die Fähigkeit dazu habe eine kompetente Lehrerin zu werden, nur würde ich vermutlich psychisch an den Arbeitsumständen zugrunde gehen…
Nun frage ich mich, ob es Sinn macht das Referendariat doch nochmal anzugehen und durchzuziehen und es als eine Art Weiterbildung zu betrachten? Würden sich mir durch das Ref berufliche Türen abseits des Schuldienstes öffnen (z.B. im Bereich Bildung ect.), die mir momentan mit dem Master of Education verschlossen sind? Leider finde ich online keine brauchbaren Informationen dazu…
Ich weiß einfach absolut nicht weiter und würde mich sehr über einen Rat von dir freuen!
Ganz liebe Grüße
Valeria
Hallo liebe Valeria, vielen Dank für Deinen Kommentar. Durch das Referendariat öffnen sich Dir keine beruflichen Türen abseits des Schuldienstes. Zumindest keine, die entfernt sind vom Lehrerberuf und das wäre ja abseits des Schuldienstes. Die Zeit, die Du ins Referendariat investierst (was verdammt viel ist, wie Du weißt) könntest Du direkt in den Berufen investieren, die für Dich in Frage kommen. Da hättest Du mehr von.
Ob Du das Referendariat als Weiterbildung ansehen kannst, hängt davon ab, wie es Dir gefällt. Wenn Dir die Schule, die Kollegen usw. nicht gefallen, wird es vermutlich schwierig sein diese Zeit als eine Art Weiterbildung anzusehen.
Vielleicht „musst“ Du das Referendariat erneut angehen, um eine endgültig Entscheidung zu treffen. Anscheinend ist das Kapitel für Dich noch nicht geklärt. Denn sonst hättest Du Dich nicht für das Referendariat beworben. Demnach ist es vielleicht gut, wenn Du es startest und schaust, wie es Dir gefällt. Höre auf Dein Körpergefühl und sei mutig. Dann triffst Du auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Liebe Grüße,
Victoria
Ich habe schon einige Informationsseiten zum Thema "Ausstieg als Lehrer" besucht. Diese Seite ist die erste, die wirklich Argumente auflistet, die MEINE Argumente sind. Genau die gleichen Überlegungen habe ich auch angestellt. Danke für diese Bekräftigung, dass meine Ideen und Beobachtungen nicht falsch sind.
Lieben Gruß,
Matthias
Hallo lieber Matthias,
vielen herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Deine Überlegungen und Beobachtung ist auf jeden Fall richtig. Du kannst Dir zu 100 Prozent vertrauen👍🏽
Liebe Grüße
Victoria