Beamter werden

„Beamter werden ist ein Traum!

Noch besser als „nur“ Beamter sein, ist: Lehrer und Beamter sein.

Denn als Lehrer hast Du viele Ferien.

Dann heißt es für Dich: „Vormittags hast Du recht und nachmittags frei“.

Im Grunde genommen lebst Du als verbeamteter Lehrer so frei, wie Diogenes gelebt hat.

Und weil Du für die Sozialleistungen nicht zahlen musst, brauchst Du nicht wie Diogenes in der Tonne zu leben.

Auf jeden Fall erwartet Dich als Lehrer ein großartiges Leben.

Damit ist klar: „Wenn Du Beamter werden willst, werde Lehrer“.

Genauso wie ich damals – von Ahnungslosen – diese Ratschläge erhielt, erhalten sie junge Menschen.

Deshalb schreiben sie mir:

„Mein Herz sagt „NEIN“ zu der Verbeamtung, aber alle sagen es wäre dumm sich nicht verbeamten zu lassen. Was soll ich tun?“.

Und einige Menschen aus der freien Wirtschaft wollen sich mit einem Seiten- bzw. Quereinstieg ihren Traum von einem sicheren glücklichen Leben als verbeamteter Lehrer erfüllen.

Und schreiben mir:

„Kannst Du mir helfen, Lehrer zu werden?“

Da keiner von uns dumm und jeder von uns glücklich sein möchte, ist die logische Konsequenz: Beamter werden.

Noch besser: Auf Lebenszeit verbeamteter Lehrer werden.

Aber bist Du wirklich dumm, wenn Du nicht Beamter werden willst?

Und ist Beamter sein traumhaft schön und ein Garant für Glückseligkeit?

Mache es Dir mit einer Tasse heißer Schokolade gemütlich und lass uns über das Thema „Beamter werden und Beamter sein“ sprechen.

Denn NEIN ich werde Dir in diesem Artikel nicht klassischerweise aufzeigen wie Du Beamter werden kannst.

Vielmehr möchte ich Dich dazu anregen über die Punkte nachzudenken, die Deine ganze Aufmerksamkeit verdienen.

Denn von ihnen hängt Dein Glück ab.

Und Du willst doch glücklich sein, oder?

Beamter werden – wie geht das?

Bevor wir zu den wichtigen Punkten kommen, wenn es um die Frage geht:

  • „Beamter werden oder nicht?“,

schauen wir uns kurz an, wie Du Beamter werden kannst.

Wenn Du Beamter werden willst, suchst Du einen Beruf aus, in dem eine Verbeamtung möglich ist.

Damit ist dann entweder der Bund oder ein Bundesland oder ein Landkreis oder eine Kommune Dein Arbeitgeber bzw. Dein Dienstherr.

Jedoch bist Du nicht automatisch Beamter, wenn Du im öffentlichen Dienst arbeitest.

Denn nach Art. 33 Abs. 2 GG hast Du nach Deiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistungen Zugang zu jedem öffentlichen Amt.

Und „Eignung“ bezieht sich auch auf Deine körperlichen und seelischen Eigenschaften.

Das heißt Dich muss ein Amtsarzt für gesund und fit befinden.

Deshalb fangen Referendare, die keinen passenden BMI haben, kurz vor dem Besuch beim Amtsarzt damit an abzunehmen.

Dabei weiß jeder, dass nicht Adipositas, sondern Burnout eine typische Lehrer-Krankheit ist.

Außerdem darfst Du die Höchstaltersgrenze für die Verbeamtung nicht überschreiten.

Im Grunde genommen kannst Du mit einem Hauptschulabschluss genauso wie mit einem abgeschlossenen Masterstudium Beamter werden.

Dabei bestimmt Dein Abschluss, ob Du im einfachen, mittleren, gehobenen oder höheren Dienst arbeitest.

Für den:

  • Einfachen Dienst brauchst Du einen Hauptschulabschluss.
  • Mittleren Dienst brauchst Du die mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
  • Gehobenen Dienst brauchst Du die Fachhochschul- oder die Allgemeine Hochschulreife.
  • Höheren Dienst brauchst Du ein abgeschlossenes Studium an einer Hochschule. Dann wirst Du zum Vorbereitungsdienst zugelassen.

Wenn Du als Lehrer Dein Referendariat beendet hast, hast Du damit die höchstmögliche Ausbildung im öffentlichen Dienst abgeschlossen.

Denn der höhere Dienst stellt die höchstmögliche Ausbildung im öffentlichen Dienst dar.

Damit ist klar, wie begrenzt die Aufstiegsmöglichkeiten im Beamtendasein sind.

Wenn Du nach konkreten Ausbildungsberufen schauen willst, die Dir helfen Beamter werden zu können, gehe auf diese Seite: Beamter werden.

Staatsdiener und Treuepflicht, weshalb redet keiner davon?

Sobald es darum geht, ob Du Beamter werden sollst oder nicht, denkt jeder sofort an:

  • Steinreich sein im Alter (Pensionsansprüche)
  • Großartige Leistungen im Krankheitsfall (private Krankenversicherung und Beihilfe)
  • Millionärsähnliches Gehalt (Keine Sozialleistungen zu bezahlen)
  • Ewig blau machen (für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall existiert keine zeitliche Begrenzung)
  • Nie wieder arbeitslos (Unkündbarkeit)

Wowww! Das Paket „Beamter werden“ ist fantastisch.

Aber hast Du Dich schon mal gefragt, was Du für dieses fantastische Paket „Beamter werden“ zahlst?

Wenn Du etwas kaufen willst – egal was es ist – schaust Du auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Weshalb glaubst Du, dass dieses großartige Paket „Beamter werden“ Dich nichts kostet!?

Damit Dir deutlich wird, welchen Preis Du für dieses „Beamter werden“-Paket zahlst, schauen wir uns die Geschichte des Beamtentums an.

Damals als die Menschen sesshaft wurden und komplexere Dorfgemeinschaften entstanden, waren Beamte gefragt.

Denn mit der Zunahme an Menschen wurden Anforderungen an:

  • Infrastruktur,
  • Bewässerung,
  • Entwässerung,
  • Überflutungsschutz usw.

gestellt, die ein Verwaltungsapparat organisieren sollte.

Bereits in der Antike findest Du in den frühen Hochkulturen Ägyptens Beweise für einen gut organisierten Beamtenapparat.

Damals wie heute gilt das Alimentationsprinzip, wie Du in Art. 33 Abs. 5 GG nachlesen kannst.

Denn die amtsangemessene Alimentation gehört zum Kernbereich der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums.

Das heißt Du als Beamter verpflichtest Dich gegenüber Deinem Dienstherrn zur Treue dafür alimentiert Dich Dein Dienstherr lebenslang angemessen.

Wenn Du bei Duden „alimentieren“ nachschlägst, steht unter Bedeutung „mit Geldmitteln unterstützen, unterhalten“.

Das heißt Du wirst als Staatsdiener für Deine Treue gegenüber Deinem Dienstherrn von diesem finanziell unterstützt.

Wie gefällt Dir dieser Gedanke: Treue gegen Geld?

Dazu passen die Worte von Christian Morgenstern:

Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben.

Während früher der Beamte dem Feudalherrn verpflichtet war, änderte sich das 1794 mit den Gesetzwerken des „Allgemeinen Preußischen Landrecht“.

Dabei haben Friedrich II. und Friedrich Wilhelm II. unter „Von den Rechten und Pflichten der Diener des Staates“ den Staatsdiener an den Staat gebunden.

Das heißt der Beamte war nicht mehr einer Person, sondern dem Staat zur Treue verpflichtet.

Genauso wie Du es als Beamter bist.

Und bei Deinem Diensteid mit der Eidesformel nach § 58 Abs. 1 BBG bekräftigst Du Deine Treuepflicht gegenüber Deinem Dienstherrn.

Wenn Du Dir die Geschichte des Beamtentums anschaust, wundert es Dich nicht, dass die Treuepflicht die wichtigste Plicht aus dem Dienst- und Treueverhältnis darstellt.

Auch wenn im:

  • Beamtenrechtsrahmengesetz,
  • Bundesbeamtengesetz und in
  • den Landesbeamtengesetzen

die Treuepflicht nicht immer ausdrücklich erwähnt wird, leiten sich alle Deine Pflichten als Beamter aus der Treuepflicht ab.

Beamter werden, obwohl das gegen europäisches Recht verstößt?

Später in der Weimarer Republik übernahm man die Kernpunkte des Gesetzes von 1794 als „wohlerworbene Rechte des Berufsbeamtentums“ in die Reichsverfassung auf.

Während des Nationalsozialismus funktionierte der Beamtenapparat der Weimarer Republik einwandfrei.

Dafür ist, neben der Treue- und Gehorsamspflicht die Obrigkeitshörigkeit und der Untertanengeist verantwortlich.

Und diese beschreibt Heinrich Mann in seinem Roman „Der Untertan“ vortrefflich.

Da der Beamtenapparat der Weimarer Republik nicht der Ideologie der Nationalsozialisten entspricht, wird er durch das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7.4.1933 ihrer Ideologie angepasst.

Das heißt jüdische und politisch unerwünschte Beamte sind aus dem Dienst entlassen worden.

Später nach dem 2. Weltkrieg wollten die Alliierten, dass ein allgemein öffentliches Dienstrecht auf arbeitsrechtlicher Basis erschaffen wird.

Deshalb diskutierten die Bundesländer darüber, ob ein Berufsbeamtentum in der traditionellen Form aufrechterhalten werden soll oder nicht.

Nachdem lange diskutiert worden war, einigten sich die Bundesländer darauf das Berufsbeamtentum als Institution zu erhalten.

Dabei sollten die wohlerworbenen Rechte des Berufsbeamtentums aus der Weimarer Republik nicht verfassungsrechtlich geschützt werden.

Da jedoch die wichtigen Eckdaten des Beamtentums weiterhin gültig sein sollten, landeten sie als „hergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums“ in Artikel 33 Absatz 5 GG.

Dazu schaust Du Dir am besten einen sehenswerten Film: „Im Labyrinth des Schweigens“ an.

Danach weißt Du, weshalb die Bundesländer sich für das Berufsbeamtentum entschieden haben.

Wenn Du gerade darüber nachdenkst, ob Du Beamter werden sollst oder nicht, dann bedenke, dass das Berufsbeamtentum in Deutschland eine Besonderheit darstellt.

Denn die meisten westlichen Demokratien haben in ihrem Recht nichts Entsprechendes.

Das schreibt Dietmar Christians in seinem Artikel „Die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums“.

Zudem schreibt er, dass durch das Ausrichten des Beamtenrechts an die „hergebrachten Grundsätze“ gegen europäisches und das geltende Völkerrecht verstoßen wird.

Dafür führt er diese Punkte als Beispiele an:

  • Das Dienstverhältnis wird einseitig durch den Gesetzgeber geregelt.
  • Die Höhe der Vergütung ist durch Rechtsnorm festgelegt.
  • Beamte dürfen nicht streiken.

Deshalb bist Du als Beamter europarechtlich gesehen Arbeitnehmer.

Übrigens zu den „hergebrachten Grundsätzen“ zählt das Bundesverwaltungsgericht und das Bundesverfassungsgericht diese Punkte:

  • Das Beamtenverhältnis ist ein öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis mit beiderseitiger besonderer Treuepflicht.
  • Du musst als Beamter jederzeit für den Staat und seine verfassungsmäßige Ordnung eintreten.
  • Als Beamter musst Du die Interessen der Gesamtheit und die Interessen seines Dienstherrn wahrnehmen.
  • Du darfst Dich als Beamter in amtlicher Funktion nicht mit einer politischen Partei oder einem Wahlbewerber identifizieren.
  • Als Beamter darfst Du nicht streiken.
  • Es besteht eine einseitige Regelung des Dienstverhältnisses durch den Gesetzgeber.
  • Der Beamte muss dienstlich und privat ein amtsmäßiges Verhalten zeigen.
  • Es besteht ein gesetzlich geregeltes Disziplinarverfahren bei Verletzung von Amtspflichten.
  • Du bist als Beamter für Dein Handeln persönlich verantwortlich, unterliegst jedoch der Gehorsamspflicht.
  • Als Beamter wirst Du grundsätzlich auf Lebenszeit ernannt.
  • Dabei wird Dir eine konkrete Besoldungsgruppe übertragen, das Dir nicht mehr genommen werden kann.
  • Außer aufgrund einer Disziplinarmaßnahme nach einem schweren Dienstvergehen.
  • Der Beamte hat ein Recht auf lebenslange Zahlung einer amtsangemessenen Bezüge.
  • Als Ruhestandsbeamter allerdings nur in Form der niedrigeren Ruhestandsbezüge.
  • Als Beamter hast Du Anspruch auf einen amtsmäßigen Unterhalt für Dich und Deine Familie.
  • Der Beamte hat ein Recht darauf angemessen beschäftigt zu werden.
  • Der Dienstherr hat eine besondere Fürsorgepflicht gegenüber dem Beamten.

Wenn Du mehr über diese Grundsätze wissen willst, lies den Artikel „Die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums“ von Dietmar Christians.

Nachdem Du Dir diese Punkte aufmerksam durchgelesen hast, ist Dir klar geworden, was Dich das Paket „Beamter werden“ kostet.

Denn auch wenn von den unangenehmen Punkten keiner spricht, wenn es darum geht, ob Du Beamter werden sollst oder nicht, haben sie auch im 21. Jahrhundert Gültigkeit.

Denn für Dich als Beamter heißt das, dass Du:

  • Nicht streiken darfst.
  • Zu Gehorsam verpflichtet bist.
  • Deinem Dienstherrn Treue versprichst.
  • Die einseitige Regelung des Dienstverhältnisses durch den Gesetzgeber zu akzeptieren hast.
  • Die Besoldungsgruppe, die Dir übertragen wird, annehmen musst.
  • Jederzeit für den Staat einzutreten hast.
  • Die Interessen Deines Dienstherrn wahrnehmen musst.
  • Dich in amtlicher Funktion mit keiner politischen Partei identifizieren darfst.
  • Dienstlich und privat ein amtsmäßiges persönliches Verhalten zeigen musst.

„Aber das hat doch im Berufsalltag keine Relevanz“, denkst Du jetzt vielleicht.

Dann lass uns das unter die Lupe nehmen.

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Von Beamter werden zu Beamter sein: Ein Leben im goldenen Käfig

Nachdem Du nun weißt, was es heißt Beamter zu sein, wundert es Dich nicht, dass Christian Buder in seinem Buch „Schwimmen ohne nass zu werden“ die Frage stellt:

„Was haben Zootiere und Beamte gemeinsam?“.

Beide sind sicher.

Sie werden versorgt.

Und umsorgt.

Damit zahlen sie mit ihrer Freiheit, eigener Lebensgestaltung und dem was Diogenes als parrhesía bezeichnet.

Und das ist ein Schlüsselwort für die Philosophie von Diogenes, wie Karl-Wilhelm Weeber in seinem Buch „Diogenes. Botschaften aus der Tonne“ schreibt.

Das heißt: Redefreiheit.

Beamter werden und Redefreiheit

Wenn Du Beamter werden willst, sollte Dir klar sein, dass Du zwar klagen darfst bis der Arzt kommt, aber für Deine Meinung und Werte einstehen, ist nicht erwünscht.

Immerhin gilt das Neutralitätsprinzip.

Das heißt: Für Dich ist es unmöglich Dich für Deine Werte und Ideale einzusetzen.

Denn Du sollst neutral sein.

Damit werden Aktionen, von denen die Zeit in diesem Artikel berichtet möglich: „Liebe Lehrerinnen und Lehrer, sind Sie verunsichert?“

Dabei fallen mir die Worte von Evelyn Beatrice Hall ein:

Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen.

Und wir geben für die Sicherheiten des Beamtenstatusses die Freiheit sagen zu können, was wir wollen auf.

Aber da Du zu Treue und Gehorsamkeit verpflichtet bist, sollst Du treu ergeben dienen.

Dafür wirst Du alimentiert.

Demnach interessiert sich keiner für Deine Werte und Deine Meinung.

Denn Du wirst nicht nach dem Leistungsprinzip bezahlt.

Auch wenn durch das Dienstrechtsneuordnungsgesetz von 2009 das Senioritätsprinzip vom Erfahrungsprinzip abgelöst worden ist, wirst Du nicht im engen Sinne nach dem Leistungsprinzip bezahlt.

Damals war Dein Gehaltszuwachs an Dein steigendes Lebensalter gebunden.

Derzeit bekommst Du mehr Geld, wenn Du mehr Berufserfahrung hast oder besondere Leistungen erbringst.

Dabei bedeutet „besondere Leistungen“ mehr Aufgaben übernimmst.

Beispielsweise machst Du als Lehrer noch den Vertretungsplan.

Das heißt: Dein Ziel als Beamter ist es nicht zu gestalten und zu verändern, sondern als Staatsdiener treu und ergeben Deinem Dienstherrn zu dienen.

Und je länger Du als Beamter dienst, hast Du mehr Berufserfahrung und verdienst dementsprechend mehr.

Wenn Du nach diesem Prinzip lebst, ergibt der generell negative Gedanke „Augen zu und durch“ einen Sinn.

Beamter werden und glücklich sein

Was meinst Du, ist ein Löwe im Zoo glücklicher als in der freien Wildbahn?

Obwohl Du, ohne lange zu überlegen weißt, dass jedes Tier in Freiheit glücklicher ist als im Käfig, fällt die Entscheidung anders aus, wenn es um Dich geht.

Weshalb glaubst Du, dass Dich ein Leben im Käfig glücklich macht?

„Aber Beamter sein, heißt doch nicht im Käfig sein!“

Hast Du bei den rechtlichen Bestimmungen für Beamte irgendetwas über

  • Kreativität,
  • Eigenverantwortliches Arbeiten,
  • Entfaltung,
  • Innovation,
  • Veränderung und
  • Gestaltungsmöglichkeiten

gelesen?

Weshalb hast Du das wohl nicht gelesen?

Wenn Du als Beamter zu Gehorsamkeit und Treue verpflichtet bist, kannst Du nicht gleichzeitig innovativ, kreativ usw. sein dürfen!

Deshalb beantworte Dir diese Frage:

„Wie viel ist Dir Deine Kreativität, Deine innovative Ader, Dein eigenverantwortliches Arbeiten und Gestalten Wert?“

Übrigens sind es genau diese Punkte, die Dich glücklich machen.

Denn sie sind ein Garant für Begeisterung, Fröhlichkeit, Sinn und Motivation.

Aber:

  • Die Unkündbarkeit und
  • Deine Pensionsansprüche gepaart mit
  • Gehorsamkeit und Treuepflicht

werden Dich nicht 40 Jahre begeistert, fröhlich, motiviert und sinnerfüllt zu Deinem Arbeitsort führen.

Abgesehen davon sind in der Zukunft Kreativität, Sinnhaftigkeit, Motivation und Begeisterungsfähigkeit gefragt.

Wie Richard David Precht in seinem Buch „Jäger, Hirten, Kritiker“ treffend skizziert.

Denn ergeben und treu können auch Roboter arbeiten.

Deswegen gibt es bereits jetzt schon immer weniger Jobs im Bereich des einfachen Dienstes.

Beamter werden und frei sein

Falls Du immer noch glaubst, das fantastische Paket „Beamter werden“ kostet Dich nichts oder wenig, dann lass uns über Freistellung sprechen.

Sobald Du Dich als Beamter innerhalb des Käfigs bewegen willst, braucht Du eine Freistellung.

Das heißt: Du musst von Deinem Dienstherrn frei gestellt werden.

Verstehst Du, was das heißt?

Solange Dich Dein Dienstherr nicht frei stellt, bist Du nicht frei.

Übrigens war das der Grund weshalb ich als Lehrer gekündigt habe.

Damit ist mir endgültig klar geworden, dass ich eine Gefangene geworden bin.

Und fügen wollte ich mich nicht.

Denn wie Erich Mühsam sagt:

Sich fügen, heißt lügen.

Aufgrund des derzeitigen Lehrermangels dürfen viele Lehrer ihre Schule nicht wechseln, nicht ins Ausland gehen usw., da sie nicht freigestellt werden.

Dann gibt es noch das schöne Wort „Zwangsversetzung“.

Wenn Du an einem Ort nicht mehr gebraucht wirst, kann Dich Dein Dienstherr gegen Deinen Willen zwangsversetzen.

Denn als Beamter bist Du Leibeigener Deines Dienstherrn.

Aber nicht vergessen, dafür sorgt er für Dich.

Dabei heißt das Zauberwort: Alimentationsprinzip.

Damit ist Dir klar geworden, dass Dich Dein Beamtendasein einiges kostet.

Da wir Menschen gerne frei und selbstbestimmt leben, ist es nachvollziehbar, weshalb es als Beamter schwierig ist Burnout zu vermeiden. 

Im Grunde genommen sind die angeblichen Vorteile des Beamtenverhältnisses seine Nachteile. 

„Aber wenn ich nicht mehr Beamter sein will, kündige ich einfach“.

Im Leben ist vieles einfach, aber als Beamter erfolgreich kündigen gehört nicht dazu.

Beamter werden ist einfacher als das Beamtenverhältnis zu kündigen

Trotz des Lebenszeitprinzips kannst Du als Beamter kündigen.

Dafür stellst Du einen Antrag auf Entlassung aus dem Beamtenverhältnis.

Und beginnst frühzeitig mit Deiner Kündigungsvorbereitung.

Da Du keine Sozialleistungen zahlst, zahlst Du auch nicht in die Arbeitslosenversicherung.

Deshalb hast Du keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Wenn Du als Beamter jeden Monat mehr Geld auf Dein Konto überwiesen bekommst als Dein angestellter Kollege, hängt dies auch mit den Sozialleistungen zusammen.

Falls Du, ohne einen neuen Job zu haben kündigst, bist Du nach Deiner Kündigung Privatier.

Je nachdem wie lange Du im gut umsorgten sicherheits-treue-gehorsamspflicht-Verhältnis gearbeitet hast, fällt es Dir schwer aus dem Käfig rauszugehen.

Weil Dich das Beamtentum verändern. 

Zudem fehlt es Dir an MutSelbstvertrauen und Zuversicht.

Da Du diese Fähigkeiten als Beamter in Deinem Beamtenverhältnis nicht gebraucht hast.

Immerhin hast Du Deinem Dienstherrn zu vertrauen.

Und da er Dir sagt, was Du zu tun hast, brauchst Du als Beamter Deinen Mut-Muskel nicht zu trainieren.

Zum Beispiel: Wenn sich die Regierung ändert, ändern sich auch die Verordnungen an Schulen.

Dann gibt es auf einmal Ganztagsschulen, Kopfnoten, Inklusion usw.

Dabei wird der Lehrer nicht gefragt.

Denn er braucht nicht innovativ und kreativ zu sein, sondern er hat einfach zu tun, was ihm sein Dienstherr sagt.

Und das gilt für alle Beamte.

Denn auch der Finanzbeamte wird bei Veränderung nicht gefragt.

Wenn Du dann als Beamter im Käfig depressiv wirst, ist es kein Wunder, sondern eine natürliche Reaktion Deines Körpers.

Es hat schon einen Grund, weshalb Lehrer Depression haben.

Später, wenn Dein Selbstvertrauen gegen Null geht und Deine Angst vor der freien Welt übergroß geworden ist, erscheint Dir Krankheit besser als den Beamtenstatus abzugeben.

Dann fragst Du Dich ständig „Ist es ein Fehler als Lehrer zu kündigen?“.

Dabei meinst Du genau genommen „Ist es ein Fehler als Beamter zu kündigen?“.

Genau diese Frage stellte mir vor kurzem eine 21.-jährige Finanzbeamtin, die jetzt zu Fuß die Welt bereist.

Da es ihr schwerfiel loszulassen, konnte sie nicht fligen.

Dabei sagt Toni Morrison treffend:

Wenn Du fliegen willst, musst Du loslassen, was Dich runterzieht.

Deshalb lerne loszulassen.

Danach fliegst Du frei wie ein Vogel durch die Welt.

Damit es Dir leichter fällt loszulassen, höre Dir diese Podcast-Folgen an:

Nachdem Du alles aufmerksam durchgelesen hast, wundert es Dich nicht mehr, dass Du im Beamtenapparat ständig Sätze hörst, wie:

  • Das geht nicht.
  • Wir können das nicht machen.
  • Das hat keinen Sinn.
  • Wir können das nicht ändern.
  • Das kommt von oben, da können wir nicht nein sagen.

Bevor Du aus Angst in der Zukunft arbeitslos zu werden und an Altersarmut zu leiden „JA“ zu Beamter werden sagst, überlege wie kostbar Deine Freiheit ist.

Während die Menschen an vielen Orten der Welt ihr Leben aufs Spiel setzen, um frei zu sein, gibst Du leichtsinnig Deine Freiheit ab.

Und versprichst Treue und Gehorsamkeit.

Damit Du unkündbar bist, in 40 Jahren Pensionsansprüche hast und die nie enden wollende Lohnfortzahlung genießt.

Falls Du Deine Freiheit gegen Sicherheit eintauschst, weil Dir die Welt unsicher vorkommt, lies das Buch „Factfulness“ von Hans Rosling.

Und lasse Dir die Worte von Nelson Mandela durch den Kopf gehen:

Die Wahrheit ist, dass wir noch nicht frei sind.

Wir haben nur erreicht, dass wir die Freiheit haben, frei zu werden.

Weshalb nutzt Du die Freiheit nicht, um frei zu sein?

Falls Du jetzt denkst, dass Sicherheit wertvoller ist als frei zu sein, lies die Worte von Helen Keller:

Sicherheit ist ein Irrglaube.

Sie kommt in der Natur nicht vor.

Das Leben ist entweder ein großes Abenteuer oder nichts.

Das gilt auch für das Beamtentum.

Denn genauso wie beispielweise:

  • Das Urlaubsgeld gestrichen,
  • Die Eigenbeteiligung bei der Beihilfe eingeführt und
  • Das Weihnachtsgeld als Sonderzahlung in den jeweiligen Ländern unterschiedlich ausgezahlt wird,

wird es in der Zukunft vermehrt heftige Diskussionen um die Pensionsansprüche geben.

Bereits mit dem „Gesetz zur Neuordnung der Versorgungsabschläge“ vom 19.12.2000 änderte sich einiges für diejenigen, die vorzeitig in den Ruhestand gehen wollen.

Da jedes Jahr die Pensionsausgaben steigen, fordert die Bundesbank die Anhebung des Pensionsalters.

Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, lies diesen Artikel: „Bundesbank fordert Anhebung des Pensionsalters von Beamten“.

Das heißt: Sicherheit ist auch im felsensicheren Beamtenverhältnis nicht garantiert sicher.

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

Benjamin Franklin

Damit Du nicht beides verlierst, tanze mit Deinem Leben.

Genauso wie es Jack Kornfield sagt:

Mit vertrauendem Herzen leben, das ist die große Einladung des Lebens an uns.

Übrigens diesen Artikel schreibt kein Neider des Beamtentums, sondern eine über 10 Jahre als Beamtin tätige Lehrerin.

Und NEIN Lehrer sein bedeutet nicht, frei wie Diogenes zu leben.

Da ich frei wie Diogenes leben will, bin ich keine Beamtin und keine Lehrerin mehr.

Willst Du wirklich Beamter werden und als treu ergebener Staatsdiener Deinem Staatsherrn dienen?

Und damit Beamter sein?

Egal, wie Du Dich entscheidest, vergiss nicht: Mache Dein Leben zu einer atemberaubenden Reise.

Aber als Beamter wird Dir dies nicht gelingen.

Deine Victoria

Ein Hoch auf die Freiheit

Alternativen zum Lehrerberuf

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Ehrlichkeit währt am längsten: In diesem Beitrag empfehle ich Dir Bücher, die ich als hilfreich empfunden habe. Damit Du sie direkt anschauen kannst, setzte ich einen Link in Form eines Affiliate-Links. Das heißt ich erhalte eine Provision, wenn du sie klickst und Produkte bestellst. Dabei zahlst Du für so einen Link keinen Cent mehr und ich empfehle nur Produkte, von denen ich überzeugt bin. 

Hallo, ich bin Victoria. Eine freiheitsliebende Frau, die am Tag der iranischen Revolution die Welt erblickte. Abenteuerlust und die große Liebe zur Freiheit prägen mein Leben.

Somit verstehst Du sicherlich gut, weshalb ich mich nicht in das Korsett des Beamtensystems "hineinquetschen" wollte.

So kündigte ich 2mal als auf Lebenszeit verbeamtete Lehrerin nachdem ich an 5 Schulen in drei Bundesländern mit Funktionsstellen und Co gearbeitet hatte. Und das trotz einer chronischen Krankheit und keinen Menschen, der meine Miete zahlt.

Nun unterstütze ich seit Jahren erfolgreich Lehrer und Beamte dabei ihre erfüllende Berufsalternative zu finden und souverän zu kündigen. Und wann starten wir Deine spannende Reise in Richtung Freiheit?

Dein Kommentar

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  1. Hallo liebe Victoria,
    Ganz herzlichen Dank für alle deine/Ihre Kommentare hier.
    Bin selbst jetzt knapp 20 Jahre als Lehrerin verbeamt und Sie treffen mit all ihren/deinen Äußerungen den Nagel auf den Kopf, selten so frei lachen können….
    Da ich demnächst bereits 57 werde, im ersten "Leben" habe ich bereits in der freien Wirtschaft gearbeitet. Habe in jungen Jahre eine kaufmännische Ausbildung absolviert, werde ich nicht gleich kündigen, aber Sie/Du hast mich davon überzeugt, mich für mindestens 3-4 Monate freistellen zu lassen.
    In einer Burnoutklinik, Psychologie……war ich mal vor Jahren und lehne dieses ganze Getue darum mittlerweile grundlegend ab.
    Meine schwerstpflegebedürftige Mutti ist vor knapp drei Jahren verstorben, ich habe keine Kinder und zwei Partnerschaften sind unter anderem auch an meinem Job Lehrerin gescheitert….
    Es reicht mir. DA an meiner Schule "Personalmangel" herrscht, sprich, es gibt nicht genügend Lehrer, der Stress sich weiter verdichtet, hoffe ich einfach, dass mir die Freistellung gelingt, denn wir haben eine wirklich gute Schulleitung. Ganz herzliche Grüsse und bleiben Sie/du gesund. Ursula Mattonet

    1. Hallo liebe Ursula, vielen herzlichen Dank für Deine liebe Nachricht.
      Ich erlaube mir Dich zu duzen und hoffe, dass dies für Dich in Ordnung ist. Du kannst mich sehr gerne duzen😀
      Grandios, dass Du Dich für einige Monate freistellen lassen willst👍🏽 Nach 20 Jahren solltest Du Dir auf jeden Fall diese Pause gönnen.
      Da Deine Schulleitung gut ist, reicht es erfahrungsgemäß aus, wenn Du ihnen die Bedeutung einer Pause für Dich und die Qualität Deiner Arbeit deutlich machst.
      Dann bekommst Du grünes Licht für die Beurlaubung. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen😊 Plane schon mal, was Du alles in dieser Zeit machst😀
      Viel Freude wünsche ich Dir!
      Liebe Grüße
      Victoria

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