Morgens bevor ich das Haus verlasse, koche ich ein warmes Frühstück und setze mich ganz gemütlich hin und genieße meine Mahlzeit. Diese Ruhe und Stille, in der jede Körperzelle nach seinem Tempo aufwachen kann, liebe ich sehr. Sie gibt mir die Kraft und die Gelassenheit, die ich für das Erledigen meiner Tagesaufgaben benötige. Dieses Morgenritual ermöglicht es mir jeden Tag ganz bewusst zu beginnen. Das ist wirklich Goldwert.
Auf Grund meiner Arbeit weiß ich jedoch, dass sehr viele Menschen morgens nicht frühstücken. Sie stehen auf, machen sich ganz schnell für die Arbeit fertig und kaufen auf dem Weg eine Tasse Kaffee und Brötchen. Auch ich hatte Zeiten in denen es so ähnlich verlief. Mir ging es dann an solchen Tagen nicht besonders gut. Die Kommunikation zwischen meinem Körper und mir funktioniert gut, so dass ich wusste, dass ich den Tag wieder in Ruhe starten muss, da ich sonst gar nichts leisten kann.
Frühstücken ja oder nein?
Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Du solltest dir die Freiheit nehmen und diese Frage anhand deiner Erfahrung mit dir und deinem Körper beantworten. Es gibt viele Studien, die belegen das Frühstücken in vielerlei Hinsicht förderlich ist. Aber was bringen dir die Studien, wenn du dennoch nicht frühstückst? Wichtig ist es zu wissen, warum du nicht frühstückst? An der Ursache kann man dann arbeiten, um eine Lösung zu finden.
Dich zu zwingen etwas zu essen, weil wissenschaftliche Belege es befürworten, bringt nichts. Denn es geht nicht nur darum etwas zu essen, sondern dir die Zeit zu nehmen dich ganz bewusst, achtsam und in Ruhe auf den Tag einzustimmen. Diese Einstellung ermöglicht es dir dann auch dein Frühstück in Ruhe zu genießen. Was bringt es, wenn du nur des Essens willens auf die Schnelle ein belegtes Brot herunterschlingst?
In der Ruhe liegt die Kraft
Gerade wenn du ein stressanfälliger Mensch bist, kann ich dir nur empfehlen morgens die Zeit für ein genussvolles Frühstück zu nehmen. Du schenkst dir Zeit und damit das Wertvollste, was wir Menschen besitzen. Stehe morgens etwas früher auf, bereite dein Frühstück vor und genieße in Ruhe jeden Bissen. Bedenke, dass Stress für viele Krankheiten verantwortlich ist. Lies hier den Beitrag „Stress- Ursache vieler Krankheiten“
Ich mache mir jeden Tag ein warmes Frühstück und kann dies jedem empfehlen. Als Kind habe ich auch schon sehr gerne warme Breie gegessen, wie Milchreis. Morgens etwas Warmes im Bauch zu haben, gibt mir ein wohliges Gefühl, stärkt mich, macht mich munter und ich bin lange zufrieden satt. In der Sprache der westlichen Ernährungslehre lässt sich dieses Gefühl nicht erklären. In der Sprache der Ernährung nach den fünf Elementen (Teil der Traditionell Chinesischen Medizin – TCM) in der die thermische Wirkung der Nahrungsmittel eine große Rolle spielt, kann ich es erklären, aber das führt hier zu weit.
Ein Blick in die Vergangenheit
In asiatischen Ländern vor allem in Ostasien wird jeden Tag warm gefrühstückt. Brot gibt es dort gar nicht. Anfang des 20. Jahrhunderts war es auch in Europa nicht anders. Die Menschen haben gekochtes Getreide oder Suppen, morgens gegessen.
Keine Zeit für ein Mahl (MahlZEIT) zu haben oder Brot mit Käse / Marmelade zu essen, ist im Vergleich zur warmen Frühstücksgewohnheit aus ernährungsgeschichtlicher Perspektive neu.
Probiere eine Woche lang gemeinsam mit mir das Genießen eines warmen Frühstücks aus. Ich werde ab heute jeden morgen ein Gerichte kochen. Das Foto mit Rezept steht dann auf Instagram für dich zum Nachkochen und Genießen bereit.
Beobachte deinen Körper, deinen Appetit, dein Befinden. Ganz sicher spürst auch du das wohlige Gefühl, das ich jeden morgen empfinde.
Viele meiner Frühstücksrezepte sind aus dem Buch „Mein gesundes, warmes Wohlfühl Frühstück“ von Julia Waldhart. Ich liebe dieses Buch und empfehle es jedem.