Diese Zeilen stammen von einer Lehrkraft, die über die Seite „Deine Stimme“ anonym ihre Stimme zum Ausdruck bringt. Wenn auch Du Deine Meinung, Deine Geschichte, Deine Gedanken zum Lehrerberuf anonym mit uns teilen willst, tue dies auf dieser Seite: Deine Stimme.
Bildung, Moral und Erziehung sind ja recht komplexe Begriffe. Da kann man konkrete Entscheidungen nicht immer ausdiskutieren, Hierarchie erscheint notwendig und letztlich muss der Laden halt auch jeden Tag offen haben. Was mich aber extremst frustriert, ist das nicht die besten Lehrer für ihre Arbeit honoriert werden, sondern eine ganz extreme Vetternwirtschaft läuft. Nahezu alle Direktoren, die ich bisher erleben durfte, machten, laut SchülerInnen, langweiligen und schlechten Unterricht. Es sind aber dann ganz genau die, die meine Arbeit bewerten, z.T. in Fächern, die sie selbst nicht unterrichten, und mir erzählen, wie etwas sein sollte, was sie selbst nicht draufhaben.
Schlimmer noch, mein erster Schulleiter hatte Parkinson, kam nur noch 1-2 Mal die Woche zu Schule, jeder wusste es und die Behörde hat es auch ausgehalten. Als einziger, der noch um die Verbeamtung kämpfen musste, wurde dann alles organisatorische Missmanagement auf mir abgeladen. Das heißt Kurse mit bis zu 45 Leuten, bis zu 33% Überstunden und im Förderverein war ich Vorsitzender, Kassenwart und Protokollant, quasi alles und Schulfeste habe ich alleine organisiert. Habe ich ertragen, nur ist es so, dass Parkinson Medikamente enthemmen. Als dann die ersten Schülerinne zu mir kamen und von Annährungsversuchen des Schulleiters berichteten, da wusste ich nicht mehr weiter. Ich habe das zur Sprache gebracht und wenig später eine Dienstaufsichtsbeschwerde bekommen.
Seitdem schweige ich und bin gebrochen.